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Zunderschwamm

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlings. Sein Name setzt sich zusammen aus Zunder (frühere Verwendung als Zunder) und Schwamm (Baumpilze werden aufgrund ihrer Wasserbindungseigenschaften auch als Schwämme bezeichnet).

Wie viele Pilze, braucht auch der Zunderschwamm einen Wirt. Vor allem bei Pappeln, Buchen und Birken löst dieser Pilz, durch die Zerstörung des Lignins, die Weißfäule aus. Die Fruchtkörper sind mehrjährig und werden in jeder Zersetzungsphase gebildet. Bis zu 30 Jahre kann der Pilz überleben, auch an abgestorbenen Bäumen. Die Unterseite der Schwämme besteht aus einer glatten grauen Porenschicht. Besonders interessant werden diese, sobald man mit ihnen interagiert. Übt man Druck auf den Zunderschwamm aus, verfärbt sich dieser braun. Schabt man etwas von der Kruste ab und mischt diese Partikel mit einer Alkalilauge, verfärbt die Lösung sich blutrot.

Doch der Zunderschwamm ist nicht nur schön anzusehen, er ist auch ausgesprochen nützlich. Wie der Name schon vermuten lässt, kann dieser Pilz ausgesprochen gut brennen. Hierbei wird die Tramaschicht aus dem Pilz herausgearbeitet, ausgekocht und weichgeklopft. Behandelt man dies mit Salpetersäure, entsteht ein leicht entflammbarer Zunder. Bereits Ötzi bemächtigte sich dieser Methode zum Feuer machen. Allerdings wurde hier vermutlich eher Urin als Salpetersäure verwendet. Aus der Tramaschicht kann zudem ein lederähnliches Produkt entstehen. In Rumänien werden heute noch Hüte und Taschen aus diesem Material hergestellt. Primär allerdings für die Touristen.