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Buche

Der lateinische Name der Buche setzt sich aus Fagus (griechisch „Essen“) und Sylvatica (nach Sylyanus – dem römischen Gott der Hirten und Wälder) zusammen. Vereinfacht gesagt, soll es für Essen aus dem Wald stehen. Deutschland liegt im Zentrum des Verbreitungsgebietes der Rotbuche. Der Name stammt vom Rotkern, welche Buchen im hohen Alter innerhalb des Holzes bilden.

Buchen gibt es schon sehr lange auf unserem Planeten. So waren sich auch schon vor der letzten Eiszeit existent. Hier wurden sie in Refugien im Mittelmeerraum zurückgedrängt. Die Wiederausbreitung begann etwa 6200 vor Christus von der Balkanhalbinsel, von Italien und von Südfrankreich. Auch wenn die Buche auf eine lange Historie zurückblickt, war sie nie so verbreitet wie in den letzten 500 Jahren. Heute findet man sie von Südskandinavien bis Sizilien auf Höhen von bis zu 1500 m NN.

Eine Buche wird bis zu 40 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt. Wobei sie auch noch bis ins 250te Lebensjahr wachsen können. Sie zeichnet sich außerdem durch eine hohe Schattenverträglichkeit aus. Mit nur 20% der Lichtstärke kann sie ungehindert wachsen. Die Buche ist zudem einhäusig, blüht im April / Mai und fruktifiziert circa ab dem 60.-80. Lebensjahr. Die Früchte der Buche, die Bucheckern, reifen im September / Oktober und sind mit einem Öl-Gehalt von 17% eine wichtige Nahrungsgrundlage für Tiere im Herbst. Doch nicht nur für das Wild sind die Bucheckern von Interesse. Auch wir Menschen konnten schon einiges daraus zaubern. So wurde in und nach Kriegszeiten Bucheckern zur Speiseölgewinnung genutzt. Außerdem wurde ein Mehl- und Kaffeeersatz aus ihnen gemacht. Durch die Röstung der Bucheckern, bauen sich die Giftstoffe ab. Auch zur Schweinemast wurden diese ölhaltigen Früchte eingesetzt. Für Pferde und Kälber sind sie allerdings giftig.

Die Blätter der Buche sind essbar und gelten als entzündungshemmend. Zudem wurden sie in früheren Zeiten bei Zahnfleischproblemen zerkaut oder bei Geschwüren als Wundauflage genutzt. Frische Buchenblätter lassen sich außerdem mit Zucker und Alkohol zu einem schmackhaften Buchenlikör vermischen.

Der typische Laubabfall der Buche ist eine Vorbereitung auf die kalte und wasserarme Jahreszeit. Die Herbstfärbung wird durch die abnehmende Tageslänge und die sinkenden Temperaturen ausgelöst. Der grüne, für die Photosynthese wichtige Farbstoff, Chlorophyll wird zerlegt und zusammen mit anderen Nährstoffen wie Phosphor, Eisen, Kalium, und Stickstoff in Stamm-, Ast-, und Wurzelbereiche verlagert. Die zuvor vom Chlorophyll überlagerten Pigmente wie Karotinoide (gelb, orange, rot), Xantophylle (gelb), verbleiben im Blatt und sorgen für die Herbstfärbung.

Steckbrief

Alter300, selten 500 Jahre
HöheBis zu 45 Meter, meist 20-30 Meter
StammdurchmesserBis zu 2 Meter
FruchtBuchecker
Standortansprüchesehr schattentolerant, empfindlich bei starker Nässe und Trockenheit
Verwendung Brennholz, Möbelholz, früher wichtig für die Holzkohle-Produktion, heute Grundlage für Bekleidungsfasern
Verbreitung15 Prozent des Waldes in Deutschland
Gefährdung Gefährdung Schäden durch starke Trockenheit aufgrund des Klimawandels
Fun Fact Fun Fact Blätter sind essbar und wirken entzündungshemmend