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Wildkatzen im Wildfreigehege und im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Dieser Tage ist die letzte Wildkatze im Wildfreigehege an Altersschwäche gestorben. Der Nationalpark plant das dortige Wildkatzengehege zu renovieren und hat Kontakt zu einer weiteren Wildkatzen-Auffangstation aufgenommen. Bis Ende 2024 wird eine junge, nicht auswilderungsfähige Wildkatze an der Wildenburg einziehen.

Aktuell ist alles in Weiß gehüllt, das Gelände an der Wildburg ist mit Schnee bedeckt. Daher ruhen derzeit auch die Instandsetzungsarbeiten im Außengelände des Wildfreigeheges. Der Hunsrückverein gibt den Betrieb des Tiergeheges zum 01. Januar 2024 an den Nationalpark Hunsrück-Hochwald ab. Die Nationalparkverwaltung hat einen Plan für umfangreiche Renovierungen auf dem gesamten Gelände aufgestellt und bereits mit den ersten Arbeiten begonnen.

Die letzte Wildkatze, die viele Jahre in dem Wildfreigehege lebte und schätzungsweise 15-20 Jahre alt wurde, ist letzte Woche altersbedingt verstorben. Sie war ein Unfallopfer und kam nach ihrer Entlassung aus der Tierklinik in die Auffangstation für Wildkatzen. Nach der Genesung war sie nicht auswilderungsfähig und verbrachte daher ihren Lebensabend an der Wildenburg.

Die Wildkatze ist das Wappentier des Nationalparks und Teil des charakteristischen Logoelements des Nationalparks, der Keltenkatze. Im Nationalpark gibt es eine relativ hohe Wildkatzen-Population. Rund 100 Tieren wurden in einem Wildkatzen-Monitoring im Nationalpark nachgewiesen. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz liegt der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mitten im Hauptverbreitungsgebiet der Wildkatze in Deutschland. Das Gebiet ist für das weltweite Überleben der Europäischen Wildkatze in Rheinland-Pfalz bedeutsam.

Bis ins 20. Jahrhundert waren Wildkatzen in den europäischen Wäldern verbreitet. Doch ihre Bestände haben durch die Zersiedlung der Landschaft und die Dichte der Straßennetze abgenommen. Die Wildkatze braucht naturnahe und strukturreiche Waldgebiete, die möglichst unzerschnitten, vielfältig und wenig vom Menschen beeinflusst sind. Windwurfflächen, liegendes oder stehendes Totholz bieten der Wildkatze Unterschlupf und dienen als Versteck für Jungtiere. In hellen Lichtungen und verborgenen Wiesen geht die Wildkatze auf die Jagd. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird all diesen Ansprüchen gerecht.
Im Wildfreigehege gab es bislang eine Auffang- und Auswilderungsstation für verletzte Wildkatzen. Das soll auch weiterhin so bleiben. Daher wird das Wildkatzengehege erneuert und verbessert. Eine junge Wildkatze aus einer anderen Auffangstation, die dort überzählig und nicht auswilderungsfähig ist, wird bis Ende 2024 an der Wildenburg eine artgerechte neue Bleibe finden.

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Foto: Wildkatze.jpg – Konrad Funk

Abdruck kostenfrei im Rahmen einer Berichterstattung über den Nationalpark.