Zum Inhalt Zum Hauptmenü
»

Reh auf Sendung

Automatische Applikation eines Sendehalsbandes an einem freilebenden Reh

Erstmals ist es gelungen, einem freilebenden Reh zu Forschungszwecken ein GPS-Sendehalsband anzulegen, ohne dass das Tier zuvor gefangen werden musste.

GPS-Sender unterstützen die Wissenschaft schon seit längerer Zeit dabei, das Raumnutzungsverhalten von Tieren besser zu verstehen. Normalerweise müssen Wildtiere eingefangen werden, um die Sendehalsbänder anzulegen. Je nach Tierart kann damit aber ein erheblicher Zeitaufwand und gegebenenfalls auch Stress für die Tiere verbunden sein.

Wissenschaftler von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, der Universität Konstanz und dem Max-Planck-Institut Radolfzell haben jetzt mit Unterstützung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald und dem UCB mithilfe einer vollautomatischen Vorrichtung ein Sendehalsband an einem freilebenden Reh angebracht. Dabei ist die Anlage so konstruiert, dass ein mehrfaches Besendern als auch die versehentliche Auslösung durch andere Wildarten ausgeschlossen wird. Durch die speziellen, besonders leichten und energiesparenden GPS-Halsbänder können die Aufenthaltsorte besenderter Rehe präzise und nahezu in Echtzeit nachverfolgt werden.
Rehe können durch Knospenverbiss und das Fegen des Geweihs junge Bäume schädigen. Im Rahmen des durch den Klimawandel notwendigen Waldumbaus besteht deshalb ein besonderes Interesse, das Raumnutzungsverhalten von Rehen besser zu verstehen, um somit waldbauliche und jagdliche Maßnahmen gezielter darauf abstimmen zu können.

Die automatische Anbringung von Sendehalsbändern kann zukünftig ein schonendes und kostengünstiges Verfahren darstellen, bei dem gleichzeitig die Anzahl von “Studienteilnehmern“ unter den Rehen möglicherweise erhöht und so die Aussagekraft wissenschaftlicher Untersuchungen gestärkt werden kann.

Das Beweisvideo finden Sie hier: https://fawf.wald.rlp.de/index.php?id=15025&no_cache=1
oder per Browser-Suchbegriff: “FAWF Reh auf Sendung“

 

 

Kontakt:
Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft
Landesforsten Rheinland-Pfalz
Ansprechpartner: Ulf Hettich Hauptstraße 16
Tel. +49 6306 911-167
67705 Trippstadt
Ulf.Hettich@wald-rlp.de
fawf.wald.rlp.de

Pressebilder downloaden

Foto: LFRLP Reh vor Besenderungsanlage.jpg

Abdruck kostenfrei im Rahmen einer Berichterstattung über den Nationalpark.