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Naturschutz im Lehrplan  ̶  Erste Nationalpark-Schulen ausgezeichnet

Es gibt ab sofort 15 ausgezeichnete Nationalpark-Schulen rund um den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Heute erhielten Vertreter*innen der Schulen bei einer feierlichen Auszeichnungs-Veranstaltung die Urkunden im Beisein von Bettina Brück, Staatssekretärin für Bildung und Dr. Erwin Manz, Staatssekretär für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität.

Bildung ist einer der wichtigsten Bausteine der Nationalpark-Arbeit. Neben dem elementaren Schutzziel, die Natur sich selbst zu überlassen, ist es wichtig, die Themen des Nationalparks den Menschen näher zu bringen und zu erklären. Die Bildungs- und Naturerlebnisangebote im Nationalpark sind vielfältig. Sie richten sich an einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ und der Idee der Wildnisbildung: ungestört ablaufende natürliche Prozesse erfahren, Natur- und Umwelterleben sowie die kulturhistorische Prägung der Region und das Gelernte in einen Kontext zu globalen Herausforderungen stellen.

Kitas und Schulklassen stehen dabei im Fokus. Kinder und Jugendliche vom Kita-Alter bis zur Oberstufe werden von den verschiedenen Angeboten angesprochen. Aber auch Erzieher*innen sowie Lehrerkräfte werden durch entsprechende Fortbildungen zu Multiplikatoren in den jeweiligen Einrichtungen. Der Nationalpark agiert als außerschulischer Bildungspartner.

Nun wurde eine neue Form von Kooperation des Naturschutzgebiets mit Bildungseinrichtungen manifestiert. Erste Schulen aus der Nationalpark-Region und darüber hinaus wurden als Nationalpark-Schule ausgezeichnet. „Wir zeichnen 15 Schulen als Nationalparkschulen aus und würdigen damit deren besondere Auseinandersetzung mit der Wildnis vor ihrer eigenen Haustür. Der Nationalpark schützt Natur und ist gleichzeitig ein anerkannter Lernort. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird er fächerübergreifend und kreativ in den Schulalltag integriert. Im Nationalpark wird Kindern und Jugendlichen das Leitbild ,Natur Natur sein lassen‘ verständlich. Sie haben dort die Möglichkeit, mit und in der Natur zu lernen und dabei alle Sinne zum Einsatz zu bringen. Auf diese Weise wird das Natur- und Umweltbewusstsein gestärkt und gleichzeitig die Identifikation mit dem Nationalpark gefördert“, so Umweltstaatssekretär Erwin Manz.

Bildungsstaatssekretärin Bettina Brück, die selbst direkt vor den Toren des Nationalparks wohnt, ergänzt: „Ob es um Kelten geht, um Tiere und Felsen oder Wald und Moor – der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist nicht nur ein Naherholungsraum, er ist auch ein idealer Lernort für unsere Kinder und Jugendlichen. So kommen Kitas und Schulen hierher, um vor Ort über Natur und Geschichte zu lernen. Gleichzeitig ist der Nationalpark als außerschulischer Lernort ganz wichtig für unsere BNE-Schulen und unser BNE-Netzwerk (Bildung für Nachhaltige Entwicklung). Heute kommen 15 Nationalpark-Schulen zu unseren BNE- und unseren Nachhaltigkeitsschulen hinzu – das freut mich ganz besonders.“

Die Schulen identifizieren sich alle mit dem Nationalpark und seinen Zielen. Sie möchten verstärkt Nationalparkthemen im Unterricht und bei Projekten einbinden. So hat die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle beispielsweise eine Nationalpark-Schulklasse. Die 6d besucht regelmäßig das Schutzgebiet und trifft dabei Ranger*innen, um mit ihnen die Natur hautnah zu erleben. In der Nationalpark-AG der Realschule plus aus Birkenfeld wandern Schüler*innen der 7. bis 9. Klassen mit dem Schulhund auf den Nationalpark-Traumschleifen, um die anderen Klassen der Schule bei deren Wandertagen als „Wander-Führer*innen“ zu begleiten.

Die Natur spielt im Alltag der Schulen eine große Rolle und gelegentlich findet der Unterricht auch draußen statt. Die Grundschule Wildenburg möchte daher auf dem Schulgelände einen Waldlehrpfad erstellen. Die Kinder sollen die Themen des Waldes und des Schutzgebiets an verschiedenen Stationen erleben können.

Durch die Kooperation mit dem Nationalpark sind nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die Lehrkräfte auf neuen Wegen unterwegs. Im Netzwerk arbeiten sie mit Kita-Pädagog*innen zusammen und besuchen die regelmäßig stattfindenden Fortbildungsveranstaltungen.

Im Nationalparkamt schaut man auch schon auf die nächsten Auszeichnungen. Im weiteren Schritt werden dieses Jahr noch Nationalpark-Kitas ausgezeichnet. Der Nachwuchs ist also schon unterwegs.

Liste der neuen Nationalpark-Schulen

  • Schule mit Förderschwerpunkt Lernen, Birkenfeld
  • Realschule plus Idar-Oberstein
  • Gymnasium an der Heinzenwies, Idar-Oberstein
  • Grundschule Gödenroth
  • Gymnasium Birkenfeld
  • Grundschule Göttschied, Idar-Oberstein
  • Göttenbach Gymnasium, Idar-Oberstein
  • Grundschule Züsch
  • Ida-Purper Realschule plus, Idar-Oberstein
  • Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle
  • Realschule plus Birkenfeld
  • Grundschule Wildenburg, Kempfeld
  • Erbeskopf Realschule plus, Thalfang
  • Grundschule Thalfang
  • Auenland Grundschule Malborn

Das Programm Nationalpark-Schule & -Kita

„WILDNIS bewegt!“ lautet das Motto für die Nationalpark-Kitas und -Schulen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Die Bewerbung steht allen Einrichtungen im Saarland und Rheinland-Pfalz offen, die das Thema Nationalpark Hunsrück-Hochwald intensiver und dauerhaft in ihre Bildungsarbeit integrieren und aktiv mitgestalten möchten.

Um seine Ziele zu unterstützen, können sich Einrichtungen gemäß den vom Nationalparkamt und Nationale Naturlandschaften e. V. erarbeiteten Kriterien als Nationalpark-Schulen und -Kitas auszeichnen lassen. Darüber hinaus bietet der Naturpark Saar-Hunsrück die Auszeichnung als Naturpark-Kita und Naturpark-Schule an. Die Kriterien hierfür ergänzen sich in vielerlei Hinsicht und bieten so den Einrichtungen einen Mehrwert, beide Kooperationen unter der Dachmarke der Nationalen Naturlandschaften einzugehen.

Der Nationalpark lädt die beteiligten Schulen und Kitas in Kooperation mit den Lehrerfortbildungsinstituten der Länder Rheinland-Pfalz (Pädagogisches Landesinstitut) und Saarland (Landesinstitut für Pädagogik und Medien) regelmäßig zu Treffen und Fortbildungen ein. Die Pädagog*innen haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Bildungsarbeit des Nationalparks einzubringen und diese mitzugestalten. Ziel der Kooperation ist die gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit in nationalparkbezogenen Themengebieten. Grundlage ist hierbei die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit dem Schwerpunkt in der Umwelt- und Wildnisbildung.

Weitere Infos: www.nlphh.de/partnerprogramme/